Mias Geschichte – 100.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon früh. Vera war sofort wach, Franzi gab komische Laute von sich. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und eilte ins Bad. Bald hörte Vera seltsame Geräusche und folgte ihrer Süßen. Die hing über der Toilette und erbrach sich. Vera angelte nach einem Waschlappen, befeuchtete ihn und hielt damit Franzis Stirn. Eine ganze Weile mußte sich Franzi übergeben, bis nichts mehr kam. Als sie sich langsam aufrichtete, erschrak Vera. Franzi war kreideweiß im Gesicht. „Du Ärmste“, sagte sie. „Ich glaube, ich habe gestern das Essen nicht vertragen“, nuschelte Franzi. „Komm, Süße, leg dich wieder ins Bett“. Sie führte Franzi ins Schlafzimmer und half ihr, sich wieder hinzulegen. Sie schüttelte zwei Kissen auf und legte sie unter Franzis Kopf. Dann holte sie eine Schüssel, falls es noch einmal passieren sollte. Sie ging ins Bad, befeuchtete noch einmal einen Waschlappen und legte ihn auf Franzis Stirn. „Mist, ausgerechnet heute“, sagte Vera zu sich selbst vorwurfsvoll, „ich muß ins Krankenhaus“. „Geh nur“, sagte Franzi schwach, „ich versuche, noch ein wenig zu schlafen“. Vera schwirrte der Kopf. Dann kam aber die Ärztin wieder in ihr hervor. „Süße, ruh dich aus, ich schaue auf jeden Fall am Mittag nach dir. Hier, ich lege dir das Handy neben die Schüssel, ruf sofort an, wenn es dir schlechter geht“.
Schweren Herzens machte Vera sich fertig und auf den Weg zum Krankenhaus. Sie schaute kurz, sah Andrea mit ihrer Schwester Nicki. „Guten Morgen, Chefin“, begrüßten sie die beiden, „sag mal, wie siehst du denn aus“? fragte Andrea. Sie erzählte von Franzis Krankheit und daß sie sich Sorgen machte. „Ich kann nach ihr sehen, wenn du willst, ich habe Dienstfrei“, bot sich Nicki an. „Du bist ein Schatz, danke, das beruhigt mich sehr“, antwortete Vera. „Ich hole mir in der Küche etwas Brühe, vielleicht beruhigt das ihren Magen“, sagte Nicki, drehte sich um und machte sich auf den Weg. „Bin ich froh, daß wir damals den Ausflug nach Heidelberg gemacht haben“, sagte Vera. „Danke, Chefin, aber auch uns gefällt es hier“, antwortete Andrea. „Wird es dir nicht zu viel“? fragte Vera. „Macht doch Spaß“, antwortete Andrea, „aber jetzt sollten wir nicht so viel über uns plaudern und uns um unsere Patientin kümmern“. „Hast ja recht“, sagte Vera und nahm Andrea kurz in die Arme.
Während Schwester Nicki sich auf den Weg zu Franzi machte, besuchten Andrea und Vera noch einmal Mia in ihrem Zimmer. „Na, können wir beginnen, oder haben gnädiges Fräulein noch etwas vor“, scherzte Vera. „Ich habe Hunger und Durst, entweder fangt ihr bald an, oder ihr schickt mir eine Schwester mit Essen und Trinken“, antwortete Mia mit Galgenhumor. „Es geht gleich los“, sagte Andrea, „wir wollten nur noch einmal nach dir schauen“. „Dann fangt endlich an“. Wie auf Kommando kam die Schwester ins Zimmer, hatte Mias OP-Kleidung dabei. In den nächsten Stunden hatten die Ärztinnen alle Hände voll zu tun, Vera saß mit Judith in der Cafeteria. „Sag mal, könntest du noch einmal nach Sabine sehen, die ist Morgen dran“? fragte Vera. „Habe schon verstanden“, lächelte Judith etwas gequält, machte sich aber auf den Weg.
Vera ließ sich Nickis Handynummer geben und rief sie an. „Hallo“, sagte Nicki leise. „Ich bin’s, Vera“, antwortete die, „wie geht es meiner Süßen“? „Sie war vorhin wach, ich konnte sie überreden, eine Kleinigkeit zu essen, jetzt schläft sie wieder, hat aber schon etwas Farbe im Gesicht“. „Danke, für deine Hilfe, ich werde gleich nach dem Ende der Operation heimkommen“, sagte Vera und legte auf. Dieses gleich zog sich aber noch hin, es war bereits Nachmittag, als Vera zusammen mit Judith in den Ruheraum gehen konnte, wo Mia die nächsten zwei Wochen verbringen würde. Obwohl Judith in Krankenhäusern ein und aus ging, war es für sie ein Schock, ihre Liebste so an die Geräte angeschlossen zu sehen. „Mir ging es auch so bei Franzi“, sagte Vera und zog Judith mit sich aus dem Raum.
Bewußt nahm sie Judith mit zur Nachbesprechung, sie hörte schon, daß die Operation den gewünschten Verlauf genommen hatte. Alle Ärztinnen waren zufrieden, gaben einen positiven Verlauf an. Nun mußte die Zeit entscheiden, ob der gewünschte Erfolg eintrat. Nach dem Ende der Besprechung dankte Vera dem Team, lobte die Arbeit und sagte besonders Andrea, daß sie selbst es nicht besser gekonnt hätte. Judith war auf einmal wieder ganz Psychologin, machte sich ihre Gedanken und dachte, daß Vera ihr Team sehr geschickt führte. „Soll ich in München anrufen“? bot Vera Judith an. „Ja, danke, ich weiß nicht, ob ich nicht losheule“, antwortete Judith. „Bleib ruhig hier, wir erledigen das zusammen“, meinte Vera. Lange sprach sie mit Franzis Onkel Willi, konnte ihn beruhigen, sagte aber auch, daß die nächsten zwei bis drei Wochen erst über den Erfolg Aussage geben könnten.
Nach dem Gespräch stand Vera auf, zog Judith in ihren Arm und sagte: „Du darfst jetzt nicht drei Wochen grübeln, niemand ist geholfen, wenn Mia aufwacht und vor dir erschrickt“. „Danke“, sagte Judith nur. „Kümmere dich noch ein wenig um Sabine, die hat Morgen einen schweren Tag. Am Abend schaust du noch einmal nach Mia, wenn sie sich bis dahin stabilisiert hat, hat sie den heutigen Tag gut überstanden. Andrea wird dich begleiten, ich spreche mit ihr“. Judith nickte. „Und jetzt geh in die Cafeteria, trink und iß etwas, du wirst es brauchen“, sagte Vera. Danach hatten sie noch die Vorbesprechung der morgigen Operation an Sabine, dann konnte Vera endlich nach Hause.
Sie öffnete die Tür, hörte ein Lachen. Dem ging sie nach, fand Franzi und Nicki in der Küche. „Hallo, Schatzi“, lächelte Franzi Vera an, nahm sie in den Arm und gab ihr einen herzhaften Kuß. „Siehst du, nur eine Magenverstimmung, mir geht es wieder gut“, strahlte Franzi, „aber leider mußt du heute Abend mit einem leichten Essen vorlieb nehmen, Nicki hat mich überzeugt, noch etwas langsam zu tun. Und weil sie mich so schön betreut hat, habe ich sie einfach eingeladen, mit uns zu essen“. „Das war eine gute Idee, das hat sie sich verdient“, antwortete Franzi, umarmte jetzt auch Schwester Nicki. „Kannst dich schon rübersetzten, Essen ist gleich fertig“, meinte Franzi und Nicki war schon mit den ersten Schüsseln auf dem Weg. Vera war erleichtert, daß es ihrer Süßen wieder besser ging, die Spannung fiel von ihr ab, sie war jetzt nur noch müde, es war ein harter Tag. Sie ließ sich von Franzi bedienen, es gab ein leichtes Nudelgericht, dazu einen erfrischenden Salat, mit wenig Öl angemacht. Trotzdem schmeckte er sehr gut, Franzi hatte mit vielen Kräutern für die richtige Würze gesorgt. Entgegen ihrer Gewohnheit griff auch Franzi heute zu Saft, sie wollte ihren Magen nicht überstrapazieren.
Es wurde ein lustiges Abendessen, Nicki erzählte mit ihrer fröhlichen Art manche Anekdote, die sie in letzter Zeit erlebt hatte. Nach dem Essen konnte sich Franzi den Espresso nicht verkneifen, auch Nicki genoß die kleine Tasse sehr. Danach verabschiedete sie sich, Vera bedankte sich noch einmal bei ihr, dann machte sich Nicki auf den Heimweg. „Schatzi, setz dich schon mal ins Wohnzimmer, ich räume nur noch geschwind auf“, sagte Franzi. „Nein, ich helfe dir“, antwortete Vera und schnell hatten sie den Tisch abgeräumt und Franzi hatte die Küche in Ordnung gebracht. Hand in Hand gingen sie ins Wohnzimmer, setzten sich auf die Couch. „Du hast mir heute Morgen einen gehörigen Schrecken eingejagt“, sagte Vera. „Eine kleine Magenverstimmung, kann vorkommen“, lächelte Franzi und suchte Veras Mund. Sie küßten sich, es war ihr erster Kuß an diesem Tag. Sie hielten sich eng umschlungen, Franzi fragte Vera nach Mias Operation. Vera konnte erzählen, daß alles gut verlaufen war, es jetzt auf die nächsten Wochen ankäme. Beide saßen aneinandergelehnt und unterdrückten ein Gähnen. „Süße, ich bin müde, komm, laß uns zu Bett gehen“, raffte sich Vera auf. „Du hast recht, morgen hast du wieder einen schweren Tag“. Sie erledigten ihre Abendtoilette, bald lagen sie im Bett und schliefen dem neuen Tag entgegen.
Noch bevor der Wecker klingelte, trieb es Franzi aus dem Bett. Ihr war einfach nur schlecht. Sie übergab sich mehrfach, zum Schluß kam nur noch ein trockenes Würgen aus ihrem Hals. Vera bemerkte es erst, als der Wecker klingelte und ihre Süße nicht neben ihr lag. Wie am Vortag fand sie Franzi über die Toilette gebeugt, kalkweiß im Gesicht. Wie am Vortag half sie ihrer Süßen wieder ins Bett. Wie am Vortag mußte sie in die Klinik und kam verwirrt dort an. Sie lief Bella in die Arme. „Was ist denn mit dir los“? fragte Bella. Sie erzählte Bella von Franzis Übelkeit, fragte sich, ob sie vielleicht einen Virus gefangen hatte. „Sag mal, das ist doch kein Virus, der morgens Übelkeit erzeugt und am Abend verschwunden ist. Wann hatte deine Kleine ihre letzte Periode, hat sie vielleicht fremdgefickt“? Veras Augen und Mund standen offen, sie stammelte: „Aber nein, sie war doch, das kann doch, ja, sie hat, bei uns in Frankfurt …“. Bella lachte schallend: „Sie ist schwanger“, sagte sie. Jetzt war Vera blaß, mußte sich setzten.
„Das werden wir herausbekommen“, sagte Vera. Sie schickte wieder eine Schwester zu Franzi, gab aber Anweisung, sie, wenn es ihr Besser ginge, ins Krankenhaus zu bringen.
Die nächsten Stunden war Vera abgelenkt, Sabines Operation stand auf dem Plan. Das erforderte ihre ganze Aufmerksamkeit. Anders als bei Mia waren bei Sabine die Verbrennungen nicht das Problem, sondern die Muskeln in ihrer Achsel waren durch die Säure arg in Mitleidenschaft gezogen. Stunde um Stunde bemühte sich das Ärzteteam, aber schließlich mußten sie sich damit abfinden, daß Sabine ihren Arm nie mehr ganz würde heben können. Zu viel des Muskelfleischs war in Mitleidenschaft gezogen. Zu sehen würde es nicht sein, aber Sabine würde immer etwas Probleme haben, den Arm zu heben. Glücklicherweise war es die linke Seite, trotzdem war es für das Team eine kleine Niederlage. „Wir werden noch einmal darüber nachdenken“, sagte Bella, als sie den Operationssaal verließen.
Eine weitere, viel schwerwiegendere Veränderung traf Vera an diesem Tag. Wieder ging es Franzi am Mittag besser, sie wurde in die Klinik gebracht und untersucht. Vera saß in Bellas Büro. Direkt, wie Bella war, sagte sie: „Sie ist Schwanger“! Vera brauchte einige Zeit, um das zu verdauen. Sie dachte nach, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Diana. Sie hatte Franzi gefickt und vollgespritzt. Vera schloß die Augen. Wie würde sich das auf ihre Beziehung auswirken? Sie war so froh, daß Franzi ein Erlebnis mit einem Mann hatte, na ja, fast einem Mann, und daß ihr das Sperma in ihrer Möse unangenehm war. Eine Erfahrung sollte es sein, der Ausgang war im ersten Moment durchaus positiv. Und nun das. Wie sollte es weitergehen, wie würde sie zu einem Kind Franzis stehen?
Aber hatte Franzi nicht auch sofort und ohne zu fragen ihr Kind akzeptiert? Vera überlegte noch einen Moment, schnaufte tief durch und öffnete die Augen. „Kann sie es bekommen“? fragte sie Bella. „Du weißt, daß ihr Kanal zu eng ist, aber mit einem Kaiserschnitt denke ich schon. Und, wenn sie schwanger werden kann, denke ich, ist sie auch in der Lage, ein Kind auszutragen. Wir sollten sie allerdings genau beobachten, damit nichts schief geht“, antwortete Bella. Vera hatte wieder die Augen geschlossen, dachte nach. Sollte sie ihrer Süßen das Glück verwehren, selbst zu spüren, wie neues Leben in ihr wuchs? Dann dachte sie an Diana und Flora. Wenn die beiden zusammenblieben, war es für Diana die beste Möglichkeit, zu einem Erben zu kommen. Durfte man Franzi das Kind wegnehmen, um es von Flora aufziehen zu lassen? Nein, wenn Franzi sich entschließt, es zu bekommen, wird es bei seiner Mutter aufwachsen, wie mein Kind auch. Es wird nicht zu verhindern sein, daß Diana und vielleicht auch Flora eine enge Beziehung zu dem Kind hätten, aber Franzi war ihre Frau. Das war die Bedingung. Keinen Fick mehr mit Diana. Ja, dann könnte sie sich mit allem anderen arrangieren. „Etwas starker Tobak, nicht“? fragte Bella, die sich hinter Vera gestellt hatte und sie umschlungen hielt. „Nein, meine Entscheidung ist gefallen“, sagte Vera und tätschelte Bella dankbar den Arm. „Ich danke dir“, sagte Vera, stand auf, atmete tief durch und bereitete sich auf das Gespräch mit Franzi vor.
„Komm in mein Büro“, sagte Vera knapp zu Franzi. „Habe ich etwas Schlimmes“? fragte die, als sie sich gesetzt hatten. „Wie man es nimmt, du bekommst ein Kind“, antwortete Vera. „Nein, das ist doch nicht möglich“, jammerte Franzi, „tu doch was“. „Zu spät, du hast doch was getan“, lächelte Vera. „Aber ich wollte doch nur wissen, wie es ist, mit einem echten Schwanz in meiner Möse, ob es überhaupt geht“. Sie schwiegen sich eine Weile an, Franzi begann langsam zu verstehen, was mit ihr passiert war. „Ja, meine Süße, du bekommst ein Kind, nur einmal hat ein Schwanz in dir gesteckt, das hat gereicht“, erklärte Vera. „Und was wird jetzt“? fragte Franzi verängstigt. „Was willst du, ist die Frage“, entgegnete Vera, „willst du es bekommen“? „Kann ich das denn überhaupt“? fragte Franzi unsicher.
Eine Weile sah Vera Franzi an, dann antwortete sie: „Ich habe mit Bella gesprochen, sie meint, wenn du schwanger werden kannst, kannst du auch ein Kind bekommen. Nicht auf natürlichem Wege, aber per Kaiserschnitt ist es wohl kein Problem“. Franzis Mund klappte immer wieder auf und zu, dann rang sie sich durch und fragte schüchtern: „Und was ist mit uns“? „Du bist meine Frau“, sagte Vera, „nur Eines würde mich treffen, wenn du mit Diana weiter fickst“. „Ich, nein, nie wieder das klebrige Zeug in mir“, antwortete Franzi. „Es ist der heimliche Wunsch jeder Frau, ein Kind zu bekommen, und sei sie noch so lesbisch“, sagte Vera leise, „wie könnte ich dir das verwehren, und gemeinsam werden wir es schon schaffen“. Franzi lief zu Vera und nahm sie in den Arm: „Ich liebe dich, nur dich, du bist die beste Frau der Welt“. Lange sahen sie sich an, dann küßten sie sich zärtlich. „Ich werde Mutter“, strahlte Franzi danach.
Arm in Arm wanderten sie nach Hause, Franzi hatte Tausend Fragen, die Vera geduldig beantwortete. „Laß uns zur Feier des Tages schick essen gehen“, meinte Vera. Franzi hatte nichts dagegen, bald saßen sie im Restaurant. „Jetzt bin ich wenigstens nicht mehr alleine beim Safttrinken“, lächelte Vera. Franzi sah sie überrascht an, dann lächelte sie. Für ihr Kind würde sie alles tun, der Verzicht fiel ihr nicht schwer. „Und der Kaffee fällt in den nächsten neun Monaten auch flach“, grinste Vera. „Beim Stillen hätte ich sowieso darauf verzichten müssen“, grinste Franzi zurück. Nach dem Essen legte Vera Franzi eine Tablette hin und sagte: „Hier, nimm die“. „Für was ist das“? fragte Franzi. „Für Morgen früh, gegen die Übelkeit“. „Ach so“, meinte Franzi und schluckte artig die Tablette. Nach dem Essen machten sie noch einen kleinen Spaziergang, danach saßen sie zu Hause im Wohnzimmer.
Franzi machte zwei Portionen Schokolade, wieder grinste Vera ihre Süße an, die beim ersten Schluck etwas seltsam schaute. Ist schon eine Umstellung, nicht“? „Was macht das, wenn Frau ein Kind bekommt, das sind doch nur Nebensächlichkeiten“. Vera nahm Franzi in den Arm, sie gaben sich einen langen Kuß. Danach streichelte Vera Franzi über die Arme und sagte: „Wann wirst du es dem Vater sagen“? „Aber wieso“, fragte Franzi, „es ist doch unser Kind“. „Denk mal nach, habe ich auch getan, stell dir vor, du wärst in Dianas Situation“. „Oh, mein Gott“, sagte Franzi. „Sie sollte es wissen, wahrscheinlich ist es für sie die einzige Möglichkeit, zu einem Erben zu kommen, der ihr eigen Fleisch und Blut ist“. Sie schwiegen eine Weile, dann begann Franzi zu kichern: „Eine feindliche Übernahme“.
„So sah das aber nicht aus, als Diana dich durchbumste“, entgegnete Vera trocken. Franzi lächelte und sagte: „Aber Schatzi, du bist ja Eifersüchtig“. „Ist doch wahr, da wirft sich meine Frau der erstbesten Tunte an den Hals und läßt sich von ihr Schwängern“, antwortete Vera. „Das ist nicht wahr“, sagte Franzi ernst, du hast zugestimmt“. „Hast ja recht, beantwortet aber immer noch nicht meine Frage“. „Was meinst du denn“? fragte Franzi. „Ich habe mir das lange überlegt, bevor ich es dir gesagt habe, der Vater sollte Bescheid wissen. Streitet er ab, ist es allein unser Kind. Aber vielleicht freut er sich ja darauf, dann solltest du ihm Gelegenheit geben, sein Kind aufwachsen zu sehen. Meine Bedingung habe ich dir schon genannt, keinen Fick mehr zwischen Euch“. „Aber das ist doch keine Bedingung“, entgegnete Franzi, „das ist eine Tatsache. Ich will von keinem Kerl mehr vollgespritzt werden, nie mehr das klebrige Zeug in mir haben“. „Ist schon eklig, erfüllt aber seien Zweck“, lachte jetzt Vera und strich über ihr Bäuchlein. „Aber zwei sind genug“, meinte Franzi.
Wieder schwiegen sie eine Zeit, dann sagte Franzi: „Aber am Telefon will ich es Diana nicht sagen“. „Ruf sie doch Morgen an und bitte sie, schon am Samstag zu kommen, dann können wir es ihr schonend beibringen“. „Das ist eine gute Idee“, lächelte Franzi, „aber jetzt nimm mich in den Arm, ich brauche dich“. „Süße, du bist Schwanger, nicht krank“. „Wir sind schwanger“, ergänzte Franzi. Sie gaben sich einen Kuß, dann sagte Vera: „Ätsch, du aber länger als ich“. Beide mußten lachen, es war ein befreiendes Lachen, sie waren sich einig.
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