Gefangene Sehnsucht
Gefangene Sehnsucht
Spieglein, Spieglein, in der Hand,
das Wasser so tief, ach könnt ich doch schwimmen,
Spieglein, Spieglein, hab mich nicht erkannt,
das Ufer so hoch, kann ich nicht erklimmen.
Die Sehnsucht, sie treibt mich, Fluss auf und Fluss ab,
was ich auch versuche, ich werd doch nicht satt.
Will ich mich erreichen, dann spür ich mich nicht,
und wenn ich stumm schreie, kehrt Stille zurück.
Spieglein, Spieglein, in meiner Hand,
wer mag ich wohl sein, dass Gräben mich trennen?
Spieglein, Spieglein, an der Wand,
Ich kann mich nicht seh’n, die Augen so brennen.
Wer kennt meine die Wahrheit, mein Schicksal und Los?
Woher die Gedanken, mal klein und dann groß?
Ich kann dran vergeh’n, und darin versinken,
von ihnen erblinden, verstummen, ertrinken.
Spieglein, Spieglein, warum zeigst Du mich nicht?
Will mich nur versteh’n, mein Rätsel erkennen.
Spieglein, Spieglein, darum fehlt Dir das Licht?
Bin in mir gefangen und kann nicht entrinnen