Bottomless. Lisas Story. (Teil 1)
Es war so ziemlich genau ein Jahr her, dass Mama ausgezogen war. Und fast hätte ich durch meine dumme Neugier alles zum Einsturz gebracht, aber dann kam es alles ganz anders. Tom, Mamas Ex-Partner, in dessen Haus wir gemeinsam lebten, versuchte noch alles, um die Trennung abzuwenden. Aber Mama hatte bereits einen Neuen und dann ging alles sehr schnell. So wohnte ich nun beim Ex meiner Mutter, auf dessen Kosten, was für mich als verpeilte Studentin natürlich total praktisch war. Tom, den ich allerdings aus Gewohnheit immer noch mit 'Paps' ansprach, kaufte ein und meistens kochte ich dann für uns und brachte mich, so gut ich konnte, im Haushalt ein.
Tom/'Paps' war gerade 43 geworden. Es war ein recht trauriger Geburtstag aus meiner Sicht, aber Tom war und ist ein sehr rationaler Mensch und verbrachte auch diesen Tag hauptsächlich in seinem Arbeitszimmer im Keller, wo er als freischaffender Ingenieur irgendwelche tolle Maschinen erfand. Er hatte einen genauen Tagesrhythmus und seine Mittagspause verbrachte er stets von genau 13:00 bis 14:00 Uhr allein im Wald, hier gleich um die Ecke. Er ernährte sich sehr bewusst, aß meist nur einmal am Tag und war dementsprechend schlank und für sein "Alter" echt ein Hingucker. Ich würde ihn, wenn ich es nicht besser wüsste, spontan 10 Jahre jünger schätzen und werde wohl nie begreifen, wie Mama einen so tollen Mann verlassen konnte.
Da ich gerade Semesterferien hatte und ziemlich faul sein kann, hing ich viel zu Hause rum, genoss den tollen Garten und lebte eigentlich nur in den Tag hinein. Als Single mit 23 kann man sich sehr gut in die Faulheit verlieben, was mir Paps natürlich zu Recht zum Vorwurf hätte machen kann, aber nicht tat. Ich glaube, er war einfach froh, jemand um sich zu haben und wir hatten eine Art stiller Vereinbarung, uns nicht in das Leben des anderen einzumischen. Obwohl ich das dann aus Blödheit und Neugier eben doch tat.
Tom war auf seiner Mittagsrunde. Es war sehr warm im Haus und ich wollte mich im Untergeschoss etwas abkühlen. Ich hatte die Kopfhörer im Ohr, sang laut und schlecht mit und streifte durch die Räume. In seinem Arbeitszimmer war es immer am kühlsten. Ich wischte etwas Staub und sammelte seine leeren Colaflaschen ein, die er überall rumfliegen hatte - und dann passierte es. Ich sah, dass er seinen Computer nicht gesperrt hatte und plötzlich überkam mich diese teuflische Neugier. Ich wusste eigentlich auch gar nicht, worauf ich neugierig war. Ich war es einfach. Ich blickte zur Uhr. 13:15 Uhr. vor 14:00 Uhr würde nicht wieder hier sein. Ich nahm mein Smartphone aus der Arschtasche meiner kurzen Jeans und machte ich Bild von seinem Schreibtisch. Wo war die Maus, welche Fenster waren geöffnet - und dann legte ich frech los.
Mittlerweile glaube ich, dass fast alle Kerle diesen einen Ordner haben, ihn ziemlich schlecht verstecken und ihn dann auch noch "XXX" nennen. Ich fand ihn sehr schnell und klickte mich rein. Ich erblickte neben einigen Bildchen und Filmchen (was ich erwartet hatte) noch einen Unterordner, der mein Interesse erweckte. Er hieß wie ich: "Lisa". Ich klickte mich rein und traute meinen Augen nicht. Da waren keine Bilder von mir drin, aber Hunderte von Internetbildern von Mädels, die mir irgendwie ähnlich sahen. Und alle von denen waren obenrum bekleidet und unten - naja- nackt. Ich spürte, wie ich rot anlief und mir wurde klar, dass ich das nicht hätte tun sollen. Selbst Schuld, dumme Lisa, warum bist du so neugierig. Und dennoch klickte ich mich durch die Bilder, als würde ich dadurch irgendwas rausfinden können. Ich hörte, wie die Eingangstür aufgeschlossen wurde, blickte zur Uhr über der Tür. Es war genau 2 Minuten nach 2. Panisch drückte ich die Tastenkombination zum Sperren des Bildschirms und in dem Moment wurde mir klar, dass ich zig von diesen Bilder geöffnet hatte, aber nicht geschlossen und mich jetzt natürlich auch nicht mehr einloggen konnte, weil ich das Passwort ja nicht kannte. Ich rannte aus dem Arbeitszimmer, tat so, als würde ich im Abstellraum was suchen und überlegte kurz, wie man sich spontan in Luft auflöst, in der Zeit zurück reist und keine dumme Lisa ist. Tom kam die Treppe runter, sah mich im Abstellraum. "Ja, da müssen wir auch mal ausmisten, Lisa. Aber vielleicht erst im Herbst, mir ist es gerade viel zu warm für solche Aktionen." - "Ach, das mach ich demnächst mal, Paps" sagte ich "Hier steht auch ziemlich viel Zeugs von mir..." Ich kicherte etwas verlegen und dann flitzte ich die Treppe rauf, in mein Zimmer direkt unterm Dach. Es war sehr warm da oben. Aber mir lief es trotzdem eiskalt den Rücken runter.
Gegen 19:00 Uhr machte ich uns wie immer ein kleines Abendbrot. Ein paar Schnittchen und Salat. Bei dieser Hitze war das wohl das Beste. Tom schlich zur gewohnten Zeit aus dem Keller und wirkte verstört und unsicher. Er wich meinem Blick aus und setzte sich an den Tisch. Ich hatte eine Weißweinschorle kaltgestellt und schenkte uns ein Glas ein. Er aß schweigend, bedanket sich dann für das Anrichten und nippte an seinem Glas.
"Du warst an meinem Rechner?" sagte er sehr leise.
"Paps, ich wollte nur, es war wegen dieser Online-Anmeldung für das nächste Semester, mein Laptop spinnt und ich dachte, vielleicht klappt es bei dir. Sorry. Ich weiß, dass hätte ich nicht tun sollen." Ich stammelte und wartete darauf, dass sich der Boden auftut und mich verschlingt.
Tom starrte vor sich hin. Sei Gesicht war errötet.
"Ich kann verstehen, wenn du jetzt ausziehst und ich würde dich auch finanziell unterstützen dabei. Aber wenn ich eine Bitte äußern darf: Bitte erzähl deiner Mutter nichts davon. Ich weiß, dass ist extrem verstörend. Aber bitte interpretiere da nicht zu viel rein, ok?"
"Das würde ich nie tun!" sagte ich empört.
Tom sah mich überrascht an, fast dankbar.
"Ok. Das ist... sehr lieb, nein es ist einfach sehr gut, dass das so ist."
Er tat mir jetzt richtig Leid. Okay, es war für mich auch ein Schock, aber ich empfand weder Ekel noch Wut. Ich ärgerte mich nur über mich selbst.
"Du kannst den Rest der Schorle haben, Lisa" sagte Tom und wollte wohl etwas die Stimmung reparieren. "Ich bin ab morgen 3 Tage bei einem Kunden. Wenn du reden willst oder sonst was ist, ruf einfach an. Mir fehlen gerade Worte. Ich kann verstehen, wenn du angeekelt bist und sauer. Aber was soll ich sagen? Ich würde dir nie was antun oder so. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe." Tom stand blitzartig auf. Er wirkte sehr nervös. Ich fasste sein Handgelenk.
"Es ist alles okay, Tom. Ich habe geschnüffelt. Und das war nicht okay. Ich mache das nie wieder. Und ich will auch nicht ausziehen oder sonstwas. Und ich werde niemandem davon erzählen. Erst recht nicht Mama!"
Tom zuckte zusammen, als er den letzten Satz hörte. Er berührte mich kurz an meiner Schulter.
"Danke, Lisa" sagte er ganz leise und wirkte unendlich traurig. Er verließ die Küche und ich hörte, wie er ganz langsam wieder hinabstieg in seine einsame Arbeitswelt. Als die Tür zu seinem Arbeitszimmer zufiel, heulte ich los. "Ganz toll gemacht, Lisa, wirklich!"
Am nächsten Morgen war ich bereits allein. Tom war wohl sehr früh los gefahren. Ich hatte nix gehört. Er hatte aber Kaffee gekocht und mir in eine Thermosflasche gefüllt. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel "Finde, wir sind trotz allem eine gute WG. Dein Mitbewohner Tom/Paps." Ich war gerührt, ich las mir den Zettel an diesem Morgen hundert Mal durch. Ich war gern hier. Ich wollte nicht weg. Und Tom war einfach ein toller Typ, der nicht aus meinem Leben verschwinden durfte.
Ich räumte auf und putzte wie eine Irre das ganze Haus. Mein schlechtes Gewissen hatte meine Faulheit erfolgreich eliminiert. Trotzdem gingen mir diese Bilder nicht aus dem Kopf. Ich ging zum ersten Mal bewusst auf eine dieser Seiten im Internet und wollte herausfinden, wie man solche Bilder findet. Am Anfang fand ich nur krasses Zeug, es ging bunt und wild durch alle möglichen Kategorien. Irgendwann fand ich aber heraus, wie man genau diese Bilder findet, die Paps, also Tom, auch gesucht und gespeichert hatte. "Bottomless" war sogar eine übliche Kategorie im "Pornoversum". Ich klickte mich durch zahlreiche Mädels unten ohne und ja, wenn man die Begriffe richtig kombinierte, fand man tatsächlich welche, die mir irgendwie ziemlich nahe kamen. Ich klappte den Laptop zu und ging zu meinem Kleiderschrank. Ich zog mir meine Lieblingsbluse an, die mir so ganz knapp über den Po reicht und dann zog ich mir erst die Jeans und dann meinen Slip aus. Ich stellte mich im Badezimmer vor den großen Spiegel. Ja, irgendwie konnte ich schon nachvollziehen, dass das manche Männer anmacht. Ich schob mir die Bluse immer so knapp hoch, dass man das Wesentliche erkennen konnte und fand das irgendwann selbst erregend. Und dann wurde mir so langsam klar, dass es mich - was war los mit mir? - erregte, dass Tom solche Bilder auf seinem Rechner hatte und bei dem, was er der tat, wohl an mich dachte. In mir reifte eine Idee.
Ich nutzte die nächsten Tage für Shopping. Ich kaufte mir, was ohnehin mal wieder fällig war, neue Oberteile und achtete dabei darauf, dass sie eben die richtige Länge oder besser Kürze hatten. Zuhause stellte ich mich wieder von den Spiegel. Ohne Jeans und ohne Slip. Nur die Tops und Blusen und Hemdchen. Tja, und ich machte ein paar Selfies. Es war der Tag, an dem Tom zurückkehren würde. Ich packte die Bilder von mir auf meinen Laptop und stellte diese als "Bildschirmschoner" (Haha!) ein. Den Laptop nahm ich mit in die Küche und stellte ihn auf den Küchentisch. Die faule Studentin macht es sich in der Küche bequem und schreibt ihre fälligen Hausarbeiten. Ich stellte den Bildschirmschoner auf Aktivierung nach 2 Minuten ein. Dann öffnete ich meine unfertige Hausarbeit und schrieb mit großer Unlust daran weiter.
Tom kam um exakt 15:00 Uhr von seiner Arbeitsreise zurück. Man konnte die Uhr nach diesem Mann stellen. "Hey Paps" rief ich aus der Küche. "Kaffee? Was Kaltes?"
"Hey Lisa" strahlte mich Tom an.
"Ich wäre für ein kühles Blondes, wenn noch eins da ist." Seine Stimmung war wohl wieder besser geworden.
"Also ich bin zwar blond, aber nicht kühl" gab ich zurück. Tom blickte verwirrt.
"War ein Spaß, Paps, ja hab ich in weiser Voraussicht kalt gestellt." Ich holte ihm sein etwas verfrühtes Feierabendbier aus dem Kühlschrank und schenkte ihm ein Glas ein.
"Schöne Blume" lobte mich Tom.
"Oh, du schreibst an deiner Hausarbeit? Find ich gut. Jeden Tag ein bisschen. Dann gerät man nicht in Zeitnot."
Er trank ein wenig von seinem Bier und schaute auf den Bildschirm meines Laptops. Ich wusste, dass in 30 Sekunden der Bildschirmschoner scharf würde und war aufgeregt.
"Ja, aber für heute ist dann erstmal Schluss, denke ich." Ich stand auf und beugte mich zum Geschirrspüler runter, den ich natürlich genau jetzt ausräumen musste. Ich hatte mir der Witterung entsprechend Shorts angezogen und konnte mir in etwa vorstellen, wie das in etwa für ihn aussehen musste.
"Lisa!" sagte er erschrocken und klappte das Notebook zu.
"Ja, Paps? Hey, du guckst ja, als hättest du ein Gespenst gesehen!"
"Du solltest mal checken, was du für deinen Bildschirmschoner eingestellt hast."
"Oh, was denn?" stellte ich dumm, setzte mich auf seinen Schoß (was ich auch schon früher einfach mal so machte) und klappte das Notebook wieder auf.
Jetzt sahen wir beide, wie die Bilder von mir nur mit Blusen oder Tops bekleidet, über den Bildschirm liefen.
"Huch, sollte eigentlich eine Überraschung sein. Ich Depp." sagte ich heuchlerisch.
"Für wen?" fragte Tom vorsichtig.
(Fortsetzung folgt.)
xenier
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Gute Story... liest sich wirklich schön... freue mich auf den nächsten Teil.